VERTRAGS­ANBAU:
VON FUSSBALL­FELDERN UND WERT­SCHÄTZ­UNG

Regionale Landwirte bauen Gerste für unsere Biere an.

Regionaler Vertragsanbau:
Braugerste aus der Region

Die Kooperationen der Radeberger Gruppe mit Landwirten aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen sind in dieser Größenordnung außergewöhnlich in Deutschland. Schon heute umfasst die durch den regionalen Vertragsanbau der Unternehmensgruppe bewirtschaftete Fläche mehr als 6.000 Fußballfelder. Und stetig werden es mehr. Jana Sprenger, im Einkauf der Radeberger Gruppe auch für diese Kooperationen zuständig, erklärt, was es damit auf sich hat.

1. Frau Sprenger, die Radeberger Gruppe betreibt seit dem Jahr 2018 Vertragsanbau. Was ist darunter konkret zu verstehen?

Der Vertragsanbau steht für uns im Zeichen von „Regionalität“ und „Herkunft“. Dazu arbeiten wir eng mit Landwirten, Agrargenossenschaften und anderen Akteuren der Malt-Supply-Chain zusammen. Unser Ziel ist es, die Förderung von Braugerstenflächen und -sorten in den landwirtschaftlich geprägten Regionen auszubauen, um das daraus gewonnene Malz in unseren regional verorteten Brauereien einzusetzen. Vertragsanbau bedeutet aber vor allem auch eine verlässliche Abnahme von Mengen und Sorten zu vereinbarten Konditionen, sodass beidseitig langfristige Planungssicherheit entsteht und gemeinsame Ziele bestehen.

2. Und wie wirkt sich dies konkret auf die Arbeit der Landwirte, aber auch auf die Biere der Unternehmensgruppe aus?

Braugerste ist eine Sonderkultur, für die es neben dem Einsatz im Bier keine gleichwertige Vermarktungsstrategie gibt. Zu wissen, dass Braugerste im landwirtschaftlichen Betrieb ein fester Bestandteil der nach vorne gerichteten Fruchtfolge sein wird, da die Abnahme über den Vertragsanbau abgesichert ist, hilft unseren Anbaupartnern in der Ernte- und Flächenplanung sowie frühzeitigen Betriebsmittelbeschaffung wie beispielsweise von Saatgut oder Dünger. Und uns wiederum kommt der Aufbau von regionalen Braugerstenflächen nicht nur hinsichtlich der Versorgungssicherheit entgegen, sondern reduziert auch Transportstrecken.

In der Zusammenarbeit mit den Landwirten fördern wir zudem spezielle Braugerstensorten, die sich durch ihre agronomischen Eigenschaften gut in die betriebliche Fruchtfolge und Erntezeitfenster der Anbaubetriebe eingliedern lassen sowie anschließend auch bestmöglich für den Einsatz im Brauprozess eignen. Der enge Austausch mit den Anbaupartner über die Gerstenentwicklung, Erntebedingungen oder Wettereinflüsse hilft uns wiederum bei der Aussteuerung der Ernteerträge oder erntebedingter Qualitätsabweichungen.

3. Was war für Sie persönlich der schönste Moment dieser Initiative?

Zu wissen, dass wir im vorangegangenen Erntejahr alle Anbaupartner besuchen konnten, so dass wir die Gerste entweder im Feld haben „stehen“ sehen, bei der Ernte vor Ort waren oder das Getreide in der Lagerstätte begutachten konnten. Es macht mich stolz, sagen zu können: Ich kenne unsere Anbaupartner und die Region, ja sogar das jeweilige Feld, von dem die Gerste für unsere verschiedenen Biere stammt.

Jana Sprenger

4. Werfen wir noch einen Blick in die Zukunft: Welche Projekte sind in den Bereichen „Rohstoffeinkauf“ und „Zusammenarbeit mit regionalen Landwirten“ geplant?

Projekte haben wir jede Menge auf unserer Zielkarte, ich nenne Ihnen nur die drei „Dauerbrenner“: erstens Ausbau des Vertragsanbaus, zweitens weiterer gesunder Flächenzuwachs und drittens im Bereich „Biodiversität“ noch mehr zu erreichen. Unsere Initiative soll regional passende Braugerstensorten und Blühflächen weiter fördern. Gemeinsam mit unseren Landwirten wollen wir die regionalen Gegebenheiten bestmöglich für den Weg vom Feld in die Flasche nutzen.

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